Ein Schmähvideo, das nur den Sinn hat, Muslime zu provozieren, und den von ihnen, als wichtigsten Propheten Gottes verehrten, Mohammed zu diffamieren, muss verurteilt werden. Die Kritik der Muslime, dass ihre Religion damit verunglimpft wird, kann in diesem Sinne vollkommen verstanden werden. Dieses Video (und die inzwischen ebenfalls veröffentlichten Karikaturen) dient letztendlich nur dazu, Hass zu schüren und Gewalt zu provozieren.
Aber ebenso muss verurteilt werden, dass man auf derartige Provokationen mit Gewalt reagiert und in den vom Islam geprägten Ländern, vornehmlich in Nordafrika, gewaltsam gegen westliche Botschaften und Vertretern dieser westlichen Länder vorgeht und Unschuldige getötet werden. Damit reagieren Muslime in der Welt genau so wie die Veröffentlicher des Videos es beabsichtigt haben.
Wir Christen haben Schmähungen und Beleidigungen unseres Herrn Jesus Christus schon mehr als oft ertragen müssen. Ebenso Schmähungen und Beleidigungen des Papstes, sei es durch Karikaturen (siehe -um nur ein Beispiel zu nennen- die Ausgabe des Satiremagazins Titanic vom Juli d. J.) mit einer Darstellung des Papstes und der „undichten Stelle“, oder noch viele andere mehr.
Außerdem sind wir Christen die Religionsgemeinschaft, die in der Welt am meisten verfolgt wird und die meisten Märtyrer stellt.
Daher wissen wir wovon wir sprechen.
Doch eins gibt es für uns Christen nicht; diese Schmähungen, Beleidigungen und Verfolgungen werden nicht mit Gewalt beantwortet.
Unser Christentum fordert Nächstenliebe und das heißt auch, den Gegner in diese Nächstenliebe einzubeziehen. So schwer es einem auch fällt.
Daher fordern wir als Tempelritter, dass dieser Aufruhr dazu führen soll, dass ein Dialog in der Gesellschaft und zwischen den Religionsgemeinschaften entsteht, der mehr Respekt, Achtung und Toleranz erzeugt.
Religionsfreiheit bedeutet auch ein Ausüben und Leben der Religion, ohne dabei diskriminiert oder diffamiert zu werden. Die Frage, was uns noch heilig ist und welchen Respekt wir uns dabei gegenseitig entgegenbringen hängt mit an diesem Menschenrecht.
Dies kann aber nur auf der Grundlage der Anerkennung der Gewaltlosigkeit aller Religionsgemeinschaften geschehen.
Da ermutigt uns das positive Signal des Zentralrats der Muslime in Deutschland, der in seiner Erklärung vom 14.09.2012 wie folgt zu den Ausschreitungen gegen die deutsche Botschaft im Sudan Stellung nimmt : „ Der Zentralrat der Muslime in Deutschland verurteilt den Angriff auf die deutsche Botschaft im Sudan auf das Schärfste. Es gibt dafür keine Rechtfertigung in der Religion“.
Ebenso würden wir es begrüßen, wenn die Politik in Deutschland genauso sensibel reagiert, wenn es wieder zu Schmähungen und Beleidigungen von Christen kommt.
Wir wollen als Tempelritter des OPCCTH mit bauen an einer Welt, in der kein Mensch aufgrund seiner Religion verfolgt wird und sich die Vertreter der Religionsgemeinschaften mit Respekt , Achtung und Toleranz gegenübertreten.