Das Werk der Aussöhnung steht in Verbindung mit einem außergewöhnlichen Priester der Melkitisch- Griechisch-Katholischen Kirche, mit „Abuna“ Elias Chacour. Das syrisch-aramäische Wort Abuna, heißt wortgemäß „unser Vater“, und wird verwendet, um einen Priester oder einen Bischof zu bezeichnen.

Erzbischof „Abuna“ Elias Chacour

Zwei Symbole sind sehr wichtig für das Verständnis des Lebens von Erzbischof Elias Chacour und für die Gründung und Unterhaltung des Mar Elias Bildungszentrums:

Die Fische und Brote

Die Fische und Brote stellen die Vermehrung der fünf Brote und zwei Fische zur Speisung der Fünftausend dar.

Das Wirken Gottes hat Abuna Chacour in vielerlei Hinsicht in seinem Leben erlebt, aber insbesonders hinsichtlich der Ereignisse, die nach der Friedensstiftung zwischen den Mitgliedern der St. George Melkitisch Griechisch -Katholischen Kirche in Ibillin, Israel, stattfanden.

Die Taube des Friedens

Die Taube des Friedens stellt die lebenslange Arbeit des Abuna Chacour, in dem Mar Elias Bildungszentrum und in allen anderen Aspekten und Beziehungen seines Lebens dar. In der Tat, wie Sie gleich lesen werden, Frieden zu stiften war die erste große Herausforderung in seiner Pfarrei, der St. George Melkitisch Griechisch – Katholischen Kirche in Ibillin, Israel .

Im Jahr 1965 verließ ein neu ordinierter Melkitisch griechisch-katholischer Priester Nazareth im oberen Galiläa, um in Erinnerungen zu schwelgen. Er ging zuerst nach Biram, seinem Heimatdorf, das zionistische Truppen im Jahr 1948 evakuiert und später zerstört haben, als sie den Staat Israel gründeten. Bei seiner Rückkehr fand Elias Chacour nur sehr wenig von seinem Elternhaus vor, mit Ausnahme eines Feigenbaumes, der überlebt hatte.

Biram heute

Er erinnerte sich an die Worte seines Vaters:  „Die Juden und Palästinenser sind Blutsbrüder. Wir dürfen das nie vergessen. “

Er begab sich zum Berg der Seligpreisungen, wo er über Jesus Bergpredigt meditierte, konzentriert auf: „Selig sind die Friedfertigen,. . . “

Wenn er ein wahrer Diener Gottes und der Menschen sein wollte, sollte seine erste Berufung sein, ein Friedensstifter zu werden. Davon war er überzeugt, als er den Berg verließ.

Seine Berufung zum Friedensstifter wurde in seiner ersten Gemeinde in Ibillin auf die Probe gestellt, einer zutiefst gespaltenen Gemeinde. Ein „Wendepunkt“ kam nach eineinhalb Jahren am Ende des Palmsonntagsgottesdienstes, als er zur Ausgangstür ging und mit Vorhängeschlössern die Tür verschloss und sagte:

„Ihr seid eine geteilte Gemeinde.. Ihr streitet und hasst euch gegenseitig. . . Wenn Ihr nicht Eure sichtbaren Brüder lieben könnt, wie könnt Ihr sagen, dass Ihr einen unsichtbaren Gott liebt? “

Nachdem er über sein Versagen gesprochen hatte, sie zu vereinen, lud er die Mitglieder auf, Jesus um die Kraft zur Vergebung zu bitten. Gespannte Stille! Dann bat ein führendes Gemeindemitglied um Vergebung, und plötzlich gab es unbegrenzt Vergebung und Umarmungen.

Was folgte, war wie die Vermehrung der Brote und Fische, diesmal aber unter den Mitgliedern seiner Gemeinde, in Ibillin und darüber hinaus:

  • Das Streben Christus zu dienen, in der Gemeinschaft zwischen Muslimen und Christen, mit dem Ergebnis, sich um den Anderen zu kümmern und einen Kindergarten zu gründen
  • Studium an der Hebräischen Universität und dauerhafte jüdische Freunde finden
  • Die Trennung zwischen der Griechisch-Orthodoxen und Melkitisch Griechisch-Katholischen Gemeinden in Ibillin aufzuheben
  • Seine Gläubigen zu den Ruinen ihrer Heimatstadt Biram zu führen
  • Einen Friedensmarsch in Jerusalem an zu führen, begleitet von vielen seiner jüdischen Freunde
  • Gründung von Büchereien und Gründung eines Kindergarten, einer Grundschule, eines Gymnasium mit Sekundar- und Oberstufe, in dem heute über 3.200 Schüler unterrichtet werden und die Frieden auf Desktops stiften.

Sein ganzes Leben hat Erzbischof „Abuna“ Elias Chacour seiner Berufung als Priester gewidmet, Friedensstifter zu sein.

In seiner Gemeinde in Ibilllin und als Erzbischof der Melkitisch Griechisch – Katholische Kirche von Akko, Haifa, Nazareth und ganz Galiläa hat er immer die Aussöhnung von Juden, Christen und Muslimen als wichtigstes Ziel genannt.

Dieser Aussöhnung gilt sein ganzes Werk. Dieses Werk fand seinen Höhepunkt in der Gründung des Mar Elias Bildungszentrums in Ibillin.

Die Kinder aus dem Kindergarten, die später im Mar Elias Bildungszentrum eine Schule besuchen, die von keiner Religionsgemeinschaft dominiert wird und erfahren, dass alle über die gleichen Rechte verfügen und den gleichen Respekt erhalten, da alle gleich sind, sind in der Lage die als Schüler erfahrene Gewaltlosigkeit und Gerechtigkeit auch als Erwachsene in Israel zu leben.

So kann der Konflikt zwischen Juden und Palästinensern auf Dauer gelöst werden.

Eine Lösung des Konfliktes würde auch dazu führen, dass die arabischen Christen im Heiligen Land bleiben und das Land nicht verlassen.

Biographische Fakten:
(siehe Wikipedia)

* geboren am 29.November 1939 in Biram in Galiläa

* Schulzeit in Nazareth, anschließend studierte er Theologie in  im Seminar Saint-Sulpice in Issy-les-Moulineaux

* 1965 Rückkehr nach Israel und Priesterweihe, Aufnahme eines Tora- und Talmudstudiums an der Hebräischen Universität Jerusalem

* Im Februar 2006 wurde er zum Erzbischof der Diözese von Akko, Haifa, Nazareth und ganz Galiläa der griechisch-katholischen Kirche ernannt

* 2014 trat er vom Amt des Erzbischofs zurück

* Nach wie vor wohnt und arbeitet er in Ibillin


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